Angiologie

Die Angiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, welches sich mit der Diagnostik, Prävention und Therapie von Gefäßerkrankungen des Menschen beschäftigt. In den Schweizer Kliniken werden Ihnen unterschiedliche Methoden der Früherkennung und Diagnostik von Gefäßkrankheiten angeboten: Ultraschall von Gefäßen und Untersuchungen bei Mikrozirkulationsstörungen, Doppler-Sonographie (CW-Doppler), Photoplethysmographie, Oszillographie, Farbsonograpie, Angiograpie.

Das Blutgefäßsystem des Menschen kennt drei Hauptgruppen von Gefässen: Arterien, Venen und Lymphgefäße, so dass alle Gefässkrankheiten und Behandlungsmethoden traditionell auch in 3 Blocks unterteilt sind.

1. Erkrankungen der Arterien:

  • periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), umgangssprachlich auch „Schaufensterkrankheit“ oder „Raucherbeine“ (sehr oft bei den über 65-Jährigen)
  • zerebrovaskuläre Endarteriitis  
  • renovaskuläre Endarteriitis
  • Angiodysplasien

Im Vordergrund der Behandlung steht, nach der medikamentösen Therapie Percutaneous Transluminal Angioplasty  (РТА) -  ein minimal-invasiver Eingriff zur Gefässerweiterung mit atherosklerotischer Plaque verengter bzw. verschlossener Blutgefäße, der mittels Katheterintervention vorgenommen wird. Die Operation erfolgt in einem speziellen Operationsraum unter örtlicher Betäubung und radiologischer Kontrolle des Operationsverlaufs. Diese Behandlungsmethode wird dann angewandt, wenn die Einengung des Gefässes kritisch ist, so dass das Gefäßlumen völlig verschwindet und es zum völligen Gefässverschluss kommt. Dabei wird über einen Kleinschnitt der Ballon-Katheter in das periphere Gefäss eingeführt, der an seiner Spitze einen mit Druckluft bzw. Flüssigkeit entfaltbaren Ballon trägt. Der Katheter wird voran bis hin zur Problemzone geschoben und entfaltet sich am Zielort, wo die Ausdehnung des Gefässlumens notwendig ist. Zur Sicherung der Gefässdurchgängigkeit wird im Lumen eine Gitterrohr-Gefäßstütze (Stent) implantiert, die die Gefäßverklebung verhindert.

2. Die Prävalenz bei Erkrankungen der Venen kommt zu:

  • Varikose (Krampfaderleiden)
  • Thrombophlebitis (Venenentzündung)
  • Unterschenkelgeschwüren bei Varikosen

Das Leistungsspektrum für Venenbehandlung:

  • Endovenöse Lasertherapie (EVLT)
  • Sklerotherapie (Verödung) mit Einzug der Ultraschalltechnik und spezieller aufgeschäumter Verödungsmitteln wird für die Behandlung aller kleinen, feinverzweigten Besenreisern und diffusen Krampfadern angewandt. Diese schnell ablaufende und schonende Invasion wird ambulant durchgeführt.  Bei der Sklerosierung spritzt der Arzt ein eine Lösung in die betroffene Vene und erzeugt somit eine lokale künstliche Entzündung der krankhaft erweiterten Vene. In 1-2 Tagen führt die provozierte Entzündung  zur Verklebung der Gefässinnenwand und somit zum dauerhaften Verschluss der Varizen.
  • Phlebektomie od. Venenentfernung – ist eine Gefässplastik (Angioplastie), dabei wird bei Varikose der grossen Rosenader Vena saphena magna und  der kleinen Rosenader Vena saphena parva, werden oberflächliche Unterhautgefäßen entfernt. Die Operation dauert erst von ein bis zwei Stunden, nach operativem Eingriff bleiben kleine Narben mit ca. 4-5 mm Durchmesser.

3. Erkrankungen von Lymphgefäßen – Lymphödem

Eine radikale Therapie des Lymphödem ist bis heute noch nicht verfügbar. Darüber hinaus gibt es keine Arzneimittel, die die Lymphstagnation beheben könnten. Die einzig mögliche Behandlung, die eine bessere Transportkapazität von Lymphgefäßen sichern kann, ist die Kompressionstherapie. Mit Hilfe von speziellen Kompressionsverbänden, Kompressionsstrümpfen und Socken wird lymphatisches Ödem gemindert. Als Kompressionstherapie wird dem Patienten Lymphdrainage, Kompressionsbehandlung und Bandagieren, physische Trainings und Hauptpflegemassnahmen angeboten. Die Massagemethodiken sind auch hilfsreich für das Abführen der übermässigen Flüssigkeit und  Entlastung des kranken Gewebes.