Orthopädie

Erkrankungen der Wirbelsäule ist das häufige Problem der Menschen,  die  eine bewegungsarme Lebensweise führen, viel Zeit im Büro vor dem PC verbringen, und wenig Achtung ihrer Körperhaltung schenken. Ungefähr 50% der europäischen Bevölkerung sind viel oder weniger von Wirbelsäule-Problemen betroffen.  Neben dem Rückenschmerz und körperlichen Leiden können noch andere Symptome von den Erkrankungen der Wirbelsäule signalisieren. Beispielsweise können Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche, Sehstörungen ein Signal für die Probleme mit der Halswirbelsäule sein. Atem- und Herzstörungen können ein Symptom für die Probleme der Brustwirbelsäule sein; bei Problemen mit der Lendenwirbelsäule kommen oft die Störungen der Verdauungsorgane und Nieren sowie der Potenznachlass vor.

Eine der häufigsten Ursachen, wann man sich an den Doctor-Vertebrologist wenden muss ist  die Brustbiegung (Kyphose) und Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose). Scoliosis – ist eine Form der Wirbelsäulenverkrümmung, bei der eine Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse mit Rotation der Wirbelkörper um die Längsachse und Torsion der Wirbelkörper, begleitet von strukturellen Verformungen der Wirbelkörper entsteht. Kyphose — ist eine nach dorsal konvex verlaufende Krümmung der Wirbelsäule in der Sagittalebene. Ist die strukturelle Verformung unnatürlich stark ausgeprägt, spricht man von einer Hyperkyphose mit dem s.g. Rippenbuckel, schräg verengtem Becken, der Keilförmigkeit der Wirbel und der Verlagerung der inneren Organe. In diesem Fall ist die konservative Behandlung  nicht mehr wirksam, der ist operationsbedürftig. Spondylodese (Wirbelkörperverblockung) ist eine Operation, die zur Stabilisierung und Versteifung der Wirbelsäule durchgeführt wird. Damit die verformten Wirbelkörper im richtigen Abstand und in der richtigen Stellung zueinander miteinander knöchern bzw. verwachsen könnten, bindet der Arzt diese an den Stellen der Deformation mit Hilfe von Implantaten (mit einem Span und einer winkelstabilen Platte) zusammen, womit die angestrebte Verschmelzung der Wirbelkörper und Versteifung der Wirbelsäule erreicht wird.

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, darunter auch die Bandscheibendegeneration, das Bandscheibenprolaps, die Arthrose der Wirbelgelenke, das Karpaltunnelsyndrom (KTS) – so rächt sich die Natur an den Menschen für die „Zweibeinigkeit“ (Bipedalismus bzw. aufrechter Gang) ab. Die „Zweibeinigkeit“  verursachte den ständigen vertikalen Druck auf die Wirbelsäule und Bandscheiben. Der Durchbruch der Krankheit kann sich auf verschiedene Weise ausdrucken lassen: Schmerzsyndrom in ausgeprägter Form, Muskelschwäche, Juckreiz und in einigen Fällen auch Unempfindlichkeit der betroffenen Nervenwurzel. Im letzten Fall sind auch solche Symptome wie motorische Ungeschicklichkeit der Arme und Beine, Steifigkeit und Starre der Extremitäten, Veränderung des Gangs nicht selten.

Die Behandlung der Erkrankungen dieser Gruppe wird in zwei Richtungen durchgeführt: konservative Therapie und Chirurgie. Die Ärzte versuchen zunächst die Leiden des Patienten mit Hilfe von physiotherapeutischen Methoden, Massage, Akupunktur und Medikamenten erleichtern. Als Schmerzmittel werden Antiphlogistika und Entzündungshemmer verschrieben,  eine lokale Kortison-Injektion (Cortison) wird vorgenommen.

Die Krankheitsprogredienz,  Unwirksamkeit von therapeutischen Massnahmen binnen 6-12 Wochen  oder eine Parese sind Indikationen für einen chirurgischen Eingriff, der die Entlastung der betroffenen Nervenwurzel zum Ziel hat. In der Regel wird eine Dekompressionsoperation (Nervenwurzelentlastung) vom vorderen Zugang, über einen kosmetischen Kleinschnitt bis 3-4 cm unter der Anwendung des Operationsmikroskops durchgeführt. Während der Operation wird die betroffene Bandscheibe entfernt und mittel Implantation durch einen Titatkorb (Cage) oder eine Bandscheibeprothese ersetzt. Die Implantation eines Cage oder einer  Bandscheibenprothese dient zur zusätzlichen indirekten Nervenentlastung  dank der Höhenzunahme des Abstandes zwischen den Wirbeln oder der Erweiterung der Austrittsöffnung der Nervenwurzel. Bei der Instabilität im Wirbelsäulenbereich wird zusätzlich auch die Operationstechnik TLIF - Transforaminal Lumbar Interbody Fusion angewandt, mit Hilfe welcher die Verschmelzung der naheliegenden Wirbel erreicht wird.

Stenose (Einengung) des Wirbelkanals bzw. Rückenmarkkanals kommt in der Regel bei älteren Menschen, im Zusammenhang mit der Hypertrophie des Knochengewebes, der Bandscheiben und Wirbelgelenke vor. Dies führt zur Pressung u. Quetschung der Strukturen des Rückenmarks (Medulla spinalis ) die sich auf dem betroffenen Niveau befinden. Die Symptomatik dafür ist das Schmerzsyndrom, der Nachlass der Muskelkraft der Arme und Beine, Empfindungsstörungen und veränderter Gang. Progressiert die Erkrankung, kann dies die Auswirkungen auf die Funktion der Organe des Beckenraums haben.

Bei der Stenose des Rückenmarkkanals wird bei der Auswahl der Operationstechniken der Vorzug einer Mikrodekompressionsoperation geschenkt, in diesem Fall wird der Rückenmarkkanal durch eine kleine Öffnung erweitert. In seltenen Fällen wird die OP Laminektomie durchgeführt. Während dieser Operation wird  Knochengebilde des Wirbelbogens entfernt, das einen zu hohen Druck auf das Rückenmark von hintern schafft.

Bei der Behandlung von frischen oder veralteten Wirbelsäulentrauma, bei Hemmungen der Wirbelsäule wegen primären und metastatischen Tumorwachstums entsteht die dringliche Notwendigkeit, betroffene Wirbel zu stabilisieren. Hierzu werden die modernen OP-Techniken und Implantatsysteme von führenden Firmen zur Stabilisierung der Wirbelsäule angewandt. Wir bieten unseren Patienten  solche minimal-invasive OP-Techniken an wie: Vertebroplastie (PV), Kyphoplastie, minimal-invasive Transpedicular Dorsal Stabilization of Thoracolumbar Fractures, Dekompressionsoperationen vom vorderen und vom hinteren Zugang.  In einigen Fällen ist eine komplizierte Operation wie Korporektomie notwendig, wann ein Wirbelkörper entfernt und durch eine Prothese ersetzt wird. Diese Operation verbessert wesentlich die Lebensqualität des Patienten und erlaubt ihm wieder auf die Beine zu kommen.