Rheumatologie
Die Rheumatologie ist ein Heilkunde, das sich mit der Diagnostik und Therapie entzündlich-rheumatischer und degenerativer Erkrankungen an Rücken (Wirbelsäure), Gelenken, Gelenkweichteilen, Systemkrankheiten des Bindegewebes, Vaskulitis, Osteoporose (Knochenschwund), entzündlichen Herzerkrankungen, angeborenen Herzfehlern, angeborenen Defekten und Missbildungen des Bindegewebes beschäftigt. Heute zählt man ca. 400 Erkrankungen, die unter das Fachgebiet Rheuma fallen. Am meisten populär sind hier – rheumatoide Arthritis, chronische Polyarthritis (CP), Polychondritis, Bechterew' Krankheit, Weichteilrheuma (Fibromyalgie) und Systemischer Lupus erythematodes (SLE). Sehr oft sind die Rheumaerkrankungen mit Störungen des Immunsystems eng verbunden. Die Merkmale einer Entzündung oder eines Rezidives der Erkrankung werden Muskelschmerz und Ödemerscheinungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Störungen der Funktion des betroffenen Organs, was gewisse soziale und persönliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität mit sich bringt und kann sich auch auf Berufsfähigkeit des Patienten auswirken.
Es ist nicht zu bezweifeln, dass ein Schlüsselfaktor in der Entwicklung der rheumatischen Erkrankung Frühdiagnostik ist. Je früher die Erkrankung erkannt wird, und je früher richtige Indikationen gestellt werden, desto mehr Chancen hat der Patient, dass die Erkrankung nicht in eine chronische hinüberwechselt und ein chirurgischer Eingriff entfällt. Der Arzt-Rheumatologe führt Advanced Diagnostic Research (ADR) durch, die unter anderem erweiterte Blutuntersuchungen, die Röntgen- und X-Ray Diagnostik der Gelenke (Sonografie), Magnetresonanztomographie (MRT), und in Einzelfällen - auch die Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie umfasst.
Durch Ausdehnung der Lebenszeit des Menschen wächst auf unserem Planeten der Bevölkerungsanteil älterer Menschen. Osteoporose – ist vorwiegend eine Erkrankung älterer Menschen, die durch Rückgang der Knochenmasse gekennzeichnet ist, wodurch die Knochen bröcklig werden und sogar mildere Belastungen zur Fraktur führen können. Im Hintergrund einer Osteoporose sind endokrine Ursachen, darunter auch die Hypofunktion des Sekretionsmodus der Geschlechtsdrüse, die in einzelnen Fällen nach der Behandlung mit kortikosteroiden Mitteln entstand.
ASBMR (American Society of Bone and Mineral Research – Amerikanische Gesellschaft zur Erforschung des Knochens und Mineralstoffwechsels) vertritt die Meinung, dass für die Frauen ab 50. Lebensjahr, die genetisch veranlagt sind oder bestimmten Risikofaktoren unterliegen, die Messung der Knochendichte empfehlenswert ist. Laut Analytikern leiden an dieser Erkrankung auch die Männer, die genetische Veranlagung für Osteoporose haben, zu dieser Risikogruppe gehören auch die Gewohnheitsraucher. Zur genauen Diagnostik der Osteoporose empfehlen die Ärzte die Doppelröntgenenergieabsorptiometrie (Dual-Energy X-ray Absorptiometry, gekürzt DEXA) anzuwenden. DEXA ist ein schmerzloses Verfahren der Osteodensitometrie, das die Messungen der Knochendichte ermöglicht.
Als Ursachen des Rheuma der Weichteile können auch mechanische Belastungen auf Knochengewebe (Tennisellbogen), generalisiertes Weichteilrheuma (Fibromyalgie) und Störungen des Wechselstoffes (Fußgicht) sein.
Die Behandlung von Rheuma ist ein interdisziplinärer und Mehrkomponentenprozess. In den letzten Jahren kommen für die Bekämpfung von rheumatischen Erkrankungen neben traditionellen Therapeutika gegen Entzündung auch die biotechnologischen Medikamente - sogenannte Biologika (auch "Biologics" oder "Biologicals" ) zur Anwendung, dank welchen erhebliche Resultate in der Behandlung von Rheuma erzielt wurden. Biologika – eine neue Klasse von Medikamenten, die in das immunologische Geschehen im Körper (immune Antwort) eingreifen und so die Entzündungsvorgänge blockieren.
Biologika – gehören zu TNF-alfa-Blockern, d.h. Antagonisten der Zytokinen – Entzündungsmediator. Viele Studien ergaben, dass die Biologika den Entzündungsherd mindern, wobei die Destruktion des Knochengewebes gestoppt wird.
Ungeachtet dessen, dass die Entwicklung der medikamentösen Therapie auch einen grossen Fortschritt hat, ist oft nur der pharmakologische Aspekt der Therapie (nichtsteroidale Antiphlogistika, Glukokortikoiden, Basismedikamente) nicht hinreichend. In diesem Fall wird das interdisziplinäre Herangehen an die Behandlung bevorzugt. Dem Patienten wird vorgeschlagen, einen Behandlungskurs der Physiotherapie, Ergotherapie durchzumachen, und in verschleppten Fällen werden an die Behandlung auch die Chirurgen-Rheumatalogen angeschaltet.